Tonix Pictures

 1995 - ein kalter Februar - kein Windsurfer auf dem Wasser in Sicht.

Torsten „Turtle“ Schulze und Barne Peters sehnen sich nach Windsurfaction.

Um auch an Land glücklich zu werden, beschließen die Freunde ein Surfvideo zu produzieren. Der Filmtitel ist schnell klar > "Brainstorm".

Und damit auch noch Geld verdienen - das wär der Hammer.

Egal ob Band oder Firma, wie so oft heißt es auch bei Torsten und Barne:

Erst der Name dann die Arbeit.

In einem Lexikon wird Turtle fündig:

"Tonic" bedeutet "stärkend" und "x" steht für  Extremsport.

 „Tu nix“ witzeln Freunde, denn die Jungs tun das, was sie am liebsten tun: 

Zeit am Wasser verbringen.

Mit geliehenen Kameras des Offenen Kanal Kiel folgen sie dem Lockruf der norddeutschen Küsten.

Im Herbst wird es dann haarig:

Drei Tage vor der geplanten "Brainstorm"-Premiere in einer Kieler Disco stürzt der Computer ab.

Sicherungskopien gibt es nicht, die folgenden 72 Stunden wird durchgearbeitet.

Diesmal heißt es: "Erst die Arbeit und dann..."

Als die ersten Partygäste eintreffen, ist das Master-Tape noch warm und Mensch und Material haben eine halsbrecherische Fahrt von Lübeck nach Kiel heil überstanden.

Vor 15 Jahren schlitzten im "Brainstorm" deutsche Windsurfer Wellen auf großer Leinwand. Später gab es den Stoff auf DVD auch ohne amerikanischen Dealer in deutschen Lande frei erhältlich zu kaufen.

Aus Hobby wurde Leidenschaft und schließlich ein Beruf. Barne war bis 2003 dabei, Torstens Firma "Tonix Pictures" genießt heute weltweiten Ruf.

Zum Portfolio des Kieler Kleinunternehmens gehören neben Fimproduktionen auch die Organisation von Events - hauptsächlich "Water action".

Ich haben meinen Namensvetter Torsten gefragt, wie aus seinem Traum Realität wurde.

Torsten:

Ich habe es im zweiten Semester an der Uni erfahren.

Ich saß in den Vorlesungen und habe im Kopf das Telefon im Büro klingeln gehört.

Damals war die Welt an der Uni für mich eine irgendwie nicht reale Welt.

Tonix und die Projekte, die damals schon liefen, waren real und für mich der bessere Weg .

Während der Produktion von Wassersportfilmen komme ich weniger selbst zum Surfen als viele denken.

Die Aufnahmen stehen dann im Vordergrund und ich muss sehr früh aufstehen, um selbst surfen zu gehen.

Der nächste Urlaub geht auf jeden fall nach Barbados. Mit Kite und Wellenreitern.

Abgesehen von geiler Action schadet es nicht, erst zu überlegen, was ihr mit dem Film sagen wollt. Fernsehen ist nah sehen. 

Ihr solltet nicht vergessen, dass ihr von einem Geschehen mehrere Perspektiven braucht  und Geduld mitbringen.

Der Audiotrack ist genauso wichtig  wie das Visuelle. Also: Interviews und Musik machen den Clip. Leute, die einen eigenen Sender aufmachen wollen, würde ich in ihrer Absicht bestärken. 

Spezielle Inhalte werden immer spezielle Zuschauer ansprechen und das Fernsehen in der uns derzeit bekannten Form war gestern.  Internetfernsehen ist Heute und Morgen.

Torsten:

Ich denke, Jaws auf Maui in Hawaii aus dem Helikopter zu filmen, ist am tiefsten in meine Synapsen eingebrannt. Wir flogen damals mit der Helikopterlegende Don Shearer an einem echt großen Tag und filmten eine Welle von Laird Hamilton. Vom Helikopter aus haben wir zur Lippe hoch geguckt und als wir abgedreht haben, hat uns der Spray der Welle erwischt. Zum Glück blieb es bei einem Schauer.

Ich denke dann wird Tonix mehr ein Netzwerk als eine Firma im herkömmlichen Sinne mit Lager, Büroräumen usw. sein. Vielleicht habe ich 50 Mitarbeiter oder aber gar keinen. Vielleicht sitze ich auf einem Segelboot, erkunde einsame Surfspots oder verwalte eine Stiftung mit dem Namen Tonix.

Ich denke in unserer Zeit und in der Medienbranche ist jedes Jahr eine Herausforderung und 15 Jahre in die Zukunft zu  gucken  sehr sehr schwer.  Ich denke die Surffestivals wird es noch geben, es wird aber mehr eine Plattform sein für verschiedene Strand und Wassersport affine Künste und Sportarten.  Wir werden das Festival von Wohnpontons aus besuchen